Das Bauherrenmodell: Worauf es bei der smarten Geldanlage ankommt
Das Bauherrenmodell ist eine wirklich smarte Form der Immobilieninvestition, die nicht umsonst stark boomt: Mehrere Investoren treten gemeinsam als Bauherren auf, um eine Immobilie zu sanieren oder neu zu errichten. Die Benefits liegen auf der Hand: Steuerliche Vorteile lassen sich geschickt nutzen und langfristige Einnahmen sind gesichert, ohne dass man sich um die Verwaltung kümmern muss. Aber bevor man den Schritt zum Bauherrenmodell wagt, gibt es einiges zu beachten. Wir haben den Experten Manfred Kainz, Geschäftsführer der CREO Projekt GmbH, zum Interview gebeten.
Was macht das Bauherrenmodell so attraktiv für Investoren?
Das Bauherrenmodell bietet eine Kombination aus steuerlichen Vorteilen und langfristigen Renditen sowie sicherer Veranlagung in Sachwerte. Durch die Möglichkeit, Sanierungskosten steuerlich kürzer abzuschreiben, kann man sich einiges an Einkommensteuerzahlungen ersparen. Hierbei profitieren vor allem einkommensstarke Personen. Gleichzeitig entstehen durch hochwertige Sanierungen oder Neubauten wertbeständige Immobilien in begehrten Lagen, was langfristig stabile Mieteinnahmen und Wertsteigerungen ermöglicht. Durch die Förderungen des Landes ist weiter gesichert, dass die Mieter über einen Zeitraum von 15 Jahren leistbares Wohnen mit einer Nettomiete von 6,5 € je m² nutzen können, gepaart mit der ökologischen Bauweise „Klimaaktiv“.
Wie hat sich der Markt für Bauherrenmodelle in den letzten Jahren entwickelt?
Der Markt hat sich in den letzten Jahren stark positiv entwickelt, insbesondere in urbanen Ballungsräumen, wo der Wohnraumbedarf weiter steigt. Ich beobachte einen klaren Trend hin zu nachhaltigen und energieeffizienten Sanierungen. Zudem wächst das Interesse an denkmalgeschützten Objekten, da hier besonders attraktive steuerliche Vorteile genutzt werden können. Auch digitale Plattformen zur Projektverwaltung und Investoreneinbindung spielen eine immer wichtigere Rolle.
Welche Chancen bieten Bauherrenmodelle im Vergleich zu klassischen Immobilieninvestitionen?
Im Gegensatz zum klassischen Immobilienkauf profitieren Investoren bei Bauherrenmodellen von höheren steuerlichen Abschreibungen und sind aktiv an der Projektgestaltung beteiligt. Sie können also nicht nur auf Wertsteigerungen, sondern auch auf attraktive Mietrenditen setzen. Außerdem bietet das Modell die Möglichkeit, bereits in der Bauphase Einfluss auf die Ausstattung und Gestaltung zu nehmen, was wiederum zu höheren Mietpreisen führen kann.
Mit welchen Risiken müssen Investoren rechnen, und wie können sie diese minimieren?
Natürlich gibt es Risiken, wie bei jeder Investition. Dazu zählen Bauverzögerungen, Kostenüberschreitungen oder auch Marktrisiken wie Leerstände. Um diese Risiken zu minimieren, ist es wichtig, nur mit erfahrenen Bauträgern und professionellen Projektmanagern zusammenzuarbeiten. Eine gründliche Due-Diligence-Prüfung und die Wahl von Standorten mit hoher Nachfrage sind essenziell, um das Risiko von Leerständen zu verringern.
Gibt es typische Fehler, die Investoren bei Bauherrenmodellen machen?
Ein häufiger Fehler ist, dass Investoren nur auf die steuerlichen Vorteile schauen und das wirtschaftliche Gesamtkonzept vernachlässigen. Auch die Lage der Immobilie wird oft unterschätzt – diese entscheidet über die Vermietbarkeit und Wertsteigerung. Ein weiterer Fehler ist, sich auf unrealistisch hohe Renditeversprechen zu verlassen. Hier gilt: Realistisch kalkulieren und auf Transparenz bei den Kosten achten.
Wie schätzen Sie die Zukunft des Bauherrenmodells ein?
Ich bin überzeugt, dass das Bauherrenmodell auch in Zukunft sehr attraktiv bleiben wird, vor allem aufgrund der steuerlichen Vorteile und der steigenden Nachfrage nach Wohnraum in urbanen Gebieten. Allerdings könnten regulatorische Änderungen oder Steuerreformen Einfluss auf das Modell haben. Zudem werden Nachhaltigkeit und Energieeffizienz weiterhin an Bedeutung gewinnen.
Welche Tipps würden Sie potenziellen Investoren geben, die sich erstmals mit dem Bauherrenmodell beschäftigen?
Mein wichtigster Tipp: Lassen Sie sich umfassend beraten – sowohl steuerlich als auch rechtlich. Informieren Sie sich genau über das Projekt und den Bauträger und investieren Sie nur in Lagen mit hoher Nachfrage. Seien Sie geduldig und denken Sie langfristig – Bauherrenmodelle sind keine kurzfristigen Spekulationsobjekte, sondern langfristige Investitionen.
Manfred Kainz ist Geschäftsführer der CREO Projekt GmbH. Im Jahr 2009 initiierte er gemeinsam mit Partnern sein erstes Immobilienprojekt, das 57 Wohnungen und 1.500 m² Bürofläche umfasste, und legte damit den Grundstein für den Einstieg in die Immobilienbranche. Ab 2015 verlagerte sich der Schwerpunkt auf die Sanierung von Altbauten, beginnend mit einem Projekt in Unterpremstätten mit 45 Wohnungen. Seit 2018 erweiterte das Unternehmen sein Portfolio erheblich und deckt nun nahezu alle Bereiche des Immobiliensektors ab, einschließlich Wohnungsbau, Sanierungen, Bürobauten und Pflegeeinrichtungen.